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Pandemic Escape - Mein persönlicher Rückblick des Jahres 2020 in Sachen Urbex
Es hat ein wenig länger gedauert als sonst, aber nun ist es wieder so weit. Es ist ja seit drei Jahren eine kleine Tradition geworden, dass ich aus all dem Material, was so in etwa den letzten 12 Monaten entstanden ist, einen privat motivierten „Best-of“-Zusammenschnitt zu machen. Mit Fokus auf den Blick hinter die Kulissen. Ursprünglich schlicht als privates Andenken, weil das Rohmaterial bis zum finalen Result lange auf den Festplatten versauert.
Es war, wie alle wissen, ein besonderes Jahr und man sollte meinen, es gab nicht viel zu sehen oder erleben. Aber weit gefehlt. Abseits dem ganzen Touristen-Kram kann man - ohne gegen diverse Seuchenschutzbestimmungen zu verstossen - immer noch faszinierende Orte „besuchen“. Man trifft dort für gewöhnlich ja keine Menschen. Und wir sind wie man sieht sehr isoliert unterwegs vom restlichen Wahnsinn.
Gerade die Suche nach alternativen Spots hat mir neue Abenteuer beschert. Viel Untertage und anderen Kram, den ich sonst vermutlich nicht gemacht hätte. Sehr viel Verschiedenes.
Und das beschert dem Film auch eine gehörige Laufzeit. Vor allem aber nicht nur wegen der gebotenen Abwechslung, sondern weil ich neben unseren Albernheiten und Behind-the-Scenes-Kram dem interessierten Zuseher die Möglichkeit geben will, ab Minute 9 tiefer in die Atmosphäre von speziellen Orten einzutauchen. Und ab dort eben nicht mehr mit Rock’n’Roll und einem epilepsie-fördernden Schnitt, sondern mit ruhigen Klängen und entschleunigtem Szenenwechsel. Dazu gehört diesmal erstmalig verlassener Altbergbau. Eine Parallelwelt zum Weinen schön aber ebenso gefährlich und es erfordert viel Motivation dorthin vorzudringen. Das sind Orte die teilweise seit über hundert Jahren aufgegeben wurden. Zugänge sind verschüttet und sehr versteckt irgendwo im Wald. Und nicht selten geht man erstmal durch hüfthohes Wasser hinter dem Verbruch.
Mein zweites Steckenpferd waren dann verlotterte oder aufgegebene Friedhöfe in Mittel- und Osteuropa, die mich sehr in ihren Bann gezogen haben. Nicht umsonst bin ich bei meinen Mitreisenden als Morbido-Mike verschrien. Als drittes Chapter versuche ich den Zuseher mit nach Prypjat bzw. in die Todeszone um Tschernobyl zu entführen. Und ich hoffe ihn auch damit ein wenig zu berühren. Ohne Worte. Nur mit Bildern.
Neben all dem gibt es NATÜRLICH auch Schlösser und Herrenhäuser. Schließlich waren diese der Auslöser für meine Passion.
Zum Schluß möchte ich nochmal betonen dass das ein privat motivierter Film ist. Einfach als Andenken. Damit man sich in 10 Jahren ansehen kann was wir für einen Unsinn getrieben haben. Ich hoffe trotzdem dass er für Aussenstehende unterhaltsam ist. Wenn nicht, auch ok. Die Jahreszusammenschnitte waren ursprünglich für kein großes Publikum gedacht.
Und für die besorgte Urbex-Polizei: Ja, wir nutzen einige Sachen in Lost Places als Requisiten und verbringen auch mal eine Nacht in einem Lost Place, was für den einen oder anderen erstmal keine gute Aussenwirkung hat - bezüglich Spuren hinterlassen, aber ich versichere hier dass wir keinen Müll oder Dreck hinterlassen und alles sehr pfleglich behandeln und auch sehr daran interessiert sind wie „Geister“ unterwegs zu sein - Sprich: Nachfolgende Explorer oder Besitzer werden nicht merken dass wir da waren. Auch wenn durch den Schnitt hier ein anderer Eindruck entstehen mag. Also bitte nicht echauffieren. Die meisten die sich aufregen verhalten sich aber sowieso selten besser. Meine Erfahrung.
Der Text hierzu ist jetzt zugegeben Copy & Paste meines FB-Eintrages. Wer gerne mehr dazu wissen will: Hier wäre der Rahmen für ausführlichere Antworten.