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Vor einigen Wochen, als ganz Deutschland mit zweistelligen Minusgraden zu kämpfen hatte und unter eine dichte Schneedecke gehüllt war, erkundeten wir einen alten Schieferstollen, in dem alles schockgefrostet schien. Man muss wissen dass es Untertage normalerweise immer um die 8 Grad hat, weswegen es dort üblicherweise kein Eis gibt. Diese Mine bzw. diese Sohle der Mine aber saugt durch die sehr spezielle Bewetterung im Winter die kalte Aussenluft regelrecht an und durch den extremen Luftstrom friert alles an Wasser darin. Auch jenes, welches sich von den oberen, wärmeren Sohlen seinen Weg nach unten bahnt. Deswegen kann man dort auch getrost die Fledermausschutzzeit missachten, denn diese Tiere würden in diesem Stollen bei der Überwinterung erfrieren. Wir waren etliche Stunden im Berg und waren am Ende extrem durchgefroren wegen des unangenehmen Luftsogs und der frostigen Aussentemperaturen.
Ich war aber vor allem sehr froh dass all mein Equipment den Dreh über die geplante Dauer überstanden hat. Alle Akkus waren gegen Ende leer, aber alles funktionierte wie es sollte, was bei diesen Bedingungen keine Selbstverständlichkeit ist. Unsere Sorge, wir würden durch das Eis einbrechen, war zwar begründet, aber das Eis war mehrschichtig. Beim Mundloch etwa war obenauf eine weiche Eisschicht (dort ist frisch nachgelaufenes Wasser über der Eisschicht gerade neu am gefrieren gewesen) die sich sehr unheimlich anfühlte, aber darunter war nochmal sehr dickes Eis, welches uns problemlos trug. Das Eis im Inneren der Mine war aber hart wie Glas. Und rutschig. Jeder von uns hat sich mehrmals hingelegt. Nachlaufendes Wasser von oben gefror teilweise vor unseren Augen.
Eine surreale Exkursion, die ich nie vergessen werde.