Dieser jüdische Friedhof liegt direkt an einer viel befahrenden Landstraße im slowakischen Bezirk Trnava, nahe dem Ort Trstín. Errichtet wurde er schätzungsweise im 19. Jahrhundert. Der Grund, warum so viele jüdische Friedhöfe in der Slowakei außerhalb der Kommunen liegen, lässt sich auf die Mitte des 17. Jahrhunderts zurückführen. In Zeiten der systematischen Verdrängung der jüdischen Bevölkerung in geschlossenen Stadtgebieten (Ghettos), durften jüdische Friedhöfe nur noch in entfernteren Gebieten außerhalb der Städte angelegt werden. Das hügelige Aussehen des Friedhofes entstand durch den Mangel an Platz auf dem Gelände. Das Ausgraben eines bereits bestatteten Leichnams aus seinem Grab ist im Judentum untersagt und eine Erweiterung des Grundstücks war nicht möglich. Daher wurde für weitere Bestattungen das Erdreich aufgeschichtet. Mit dieser Praxis kam es dazu, dass zahlreiche nahe beieinanderliegende Grabsteine aus den unterschiedlichsten Epochen stammen. Leider wird die Idylle dieser Grabstätte durch den starken Verkehr der Landstraße und dem naheliegenden Steinbruch extremst gestört. Dennoch war der jüdische Friedhof Trstín einen Besuch wert.
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