Lost Places Bilderarchiv –  außergewöhnliche und verlassene Orte weltweit

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Huis te Vraag Cemetery

Gegründet wurde dieser private protestantische Friedhof 1891 für die niederländisch-reformierte Kirche und ist für viele Menschen einer der schönsten Friedhöfe der Welt. Er liegt in Amsterdam-Zuid. Das heutige Gelände des Huis te Vraag Friedhofs wurde mit Sand um etwa zwei Meter erhöht und im klassischen Antiken-Stil errichtet. Dafür wurden 50.000 Kubikmeter Sand per Schiff aus Muiderberg benötigt. Der Gründer der Ruhestätte, Pieter Oosterhuis, plante den Friedhof akribisch genau, es wurde sogar eine Liste mit den Bäumen und Sträuchern angefertigt, die auf dem Gelände gepflanzt wurden. Auf dem Gelände sind heute schätzungsweise 15.000 Tote begraben. Diese Vielzahl von Toten ist bei der kleinen Fläche von nur 2,5 Hektar nur möglich, weil die Toten zum Teil übereinander beerdigt wurden. Das geschah in einer Tiefe bis zu 5 Metern. Seit 1962 wurde der Friedhof „geschlossen“ weil schlichtweg kein Platz mehr auf dem Friedhofsareal war. Skurril ist außerdem, das 1988 eine Urne mit der Asche des niederländischen Dichters Hendrik van Teylingen illegal beigesetzt wurde. Er war so verliebt in den Friedhof Huis te Vraag, dass er 37 Sonette über diesen geschrieben hatte. Allerdings ist es ein Wunder, dass der Friedhof heute überhaupt noch existiert, denn das Baugrundstück hat einen scheinbar unmessbar hohen Wert. Nur mehrere Petitionen und sehr viel Engagement der Anwohner führten in den vergangenen Jahrzehnten schließlich zum Erfolg, sodass der Friedhof im August 2009 wegen seines kulturhistorischen Wertes zum Stadtdenkmal erklärt wurde. Heute kann der Friedhof von Dienstag bis Freitag, zwischen 11 und 17 Uhr besucht werden. Zudem gibt es eine weitere Petition zum Erhalt der Stille und der Schönheit dieser einmaligen Begräbnisstätte. Diese kann HIER unterschrieben werden. Wissenswert ist außerdem, dass die Filmschaffende Barbara den Uyl hier 1990 die Begräbnisszene ihres Films „Im Namen des Gesetzes“ (erschienen 1991) über Hans Kok drehte. Einige Jahre später drehte sie zudem den Dokumentarfilm „De klimop rouwt nog steeds“ (erschienen 2007) auf dem Gelände.

Atmosphere / Atmosphäre
57%
Risk / Gefahr
0%
Vandalism / Vandalismus
0%
Decay / Verfall
54%

Netherlands, visited in 2021

Falls Ihnen ein Foto ganz besonders gut gefällt und Sie einen Kunstdruck dessen erwerben möchten, können Sie dies im Lost Places Shop tun. Falls Sie Interesse an Fotografien für eine Dokumentation oder sonstige mediale Verwendung haben, schreiben Sie mir direkt eine E-Mail an info@lost-places.com.

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