Das kleine italienische Dorf Craco (Alt-Craco), welches vermutlich im 8. Jahrhundert gegründet wurde, liegt in der Region Basilikata und steht seit der Evakuierung 1963 leer. Der Grund waren mehrere Erdrutsche, die zwischen 1959 und 1972 durch Arbeiten an der Kanalisation und Wasserversorgung ausgelöst worden waren. Die ca. 2000 Bewohner wurden in das nahegelegene Tal umgesiedelt. Dort wurde das Dorf Craco Peschiera gegründet. Als 1980 das Irpinia-Erdbeben mit Erdstößen der Stärke 6,89 auf der Momenten-Magnituden-Skala wütete, wurde die Altstadt von Craco komplett aufgegeben. Zu sehen gibt es allerdings bis heute noch jede Menge historisch wertvolle Gebäude. Zum Beispiel vier Palazzi aus dem 15. Jahrhundert und die 30 m lange Chiesa Madre. Zudem das Kapuzinerkloster am Fuße von Craco, welches bis heute zeitweise als Veranstaltungsort genutzt wird. Wissenswert ist außerdem, dass durch das Erdbeben viele weitere Dörfer betroffen waren, da es die gesamten Regionen Kampanien und Basilicata erschüttert wurden. Bis Oktober 2020 war das Geisterdorf Craco eine Touristenattraktion, verwaltet von Craco Ricerche s.r.l. und Ass. Montedoro AeSS, die gegen eine Spende von 10 € pro Person besichtigt werden konnte. Heute ist die Altstadt-Craco wieder im Besitz der Stadtverwaltung von Craco Peschiera und wird zurzeit von Ziegen, Schafen, Rindern und anderen Tieren als Unterschlupf genutzt. Seit 2010 steht das Geisterdorf Craco auf der Liste der gefährdeten Kulturdenkmäler des World Monuments Fund.
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