Beiträge von Broken Window Theory

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    Igman Olympic Jumps (Malo Polje)
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    Die Olympischen Winterspiele von 1984 erleuchteten die Weltbühne in einem kurzen Moment globaler Einigkeit - ein Lichtblick, der später vom Bosnienkrieg überschattet wurde. In Sarajewo kamen Ost- und Westmächte zusammen und legten ihre politischen Differenzen vorübergehend beiseite. Beeindruckende neue Sportstätten wurden errichtet, um Jugoslawien stolz zu repräsentieren - Betondenkmäler, die heute in sich zusammenfallen.

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    Hotel Igman #01
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    Hotel Igman #02
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    Hotel Igman #05
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    Es mag heute schwer vorstellbar sein, aber dieses brutalistische Bauwerk war das Olympische Dorf. Mit seinen harten Konturen passt sich die Architektur perfekt der Berglandschaft an. Heute ist das Hotel Igman ein Mahnmal der Zerstörung und des Überlebens. Während der Belagerung von Sarajevo im Bosnienkrieg wurde das Gebiet zur Frontlinie. Die Serben übernahmen die Olympiastätten vor den Toren der Stadt und bombardierten Sarajewo mit Artillerie - ein brutaler Angriff, der sich über mehrere Jahre hinzog. Inmitten dieser Kämpfe ging das Hotel in Flammen auf und brannte nieder.

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    Sarajevo Bobsleigh Track (Trebević)
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    Die Verwandlung dieser Sportstätten, die einst für Frieden und Stabilität standen, in den Schauplatz eines grausamen Krieges ist ein Zeugnis für die Allgegenwärtigkeit von Konflikten. Das Erbe der Olympischen Winterspiele 1984 scheint zertrümmert und von Einschusslöchern durchsetzt. Diese vom Krieg zerstörten Orte tragen die bleibenden Narben eines Konflikts, der den Balkan bis heute tief spaltet.

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    Igman Olympic Jumps, Winner's Podium (Malo Polje)
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    Mehr von diesen Ruinen und die gesamte Geschichte gibt es in dieser Doku auf YouTube:

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    School of Moss #03
    In 2021, we embarked on a road trip to Albania - which took a sudden twist, leading us on an unexpected journey through the former Yugoslavia. We never arrived…
    flic.kr

    Diese verfallene Schule ist eines der einzigartigsten verlassenen Gebäude, die wir je erkundet haben. Einst diente sie als Zentrum für ideologische Bildung und politischen Diskurs. Mit dem Design ist dieses Gebäude ein beeindruckendes Beispiel jugoslawischer Architektur. Das Innere des Komplexes wird von scharfen Winkeln aus nacktem Beton dominiert, die mit ausgedehnten holzgetäfelten Wänden und Decken kontrastieren. Das riesige Internat, das sich über vier Stockwerke und eine Länge von mehr als 170 Metern erstreckt, bot Platz für Hunderte von Schülern. Es gab über 150 Zimmer, darunter Klassenzimmer und Büros, eine Bibliothek, ein Theater und eine Sporthalle - sogar ein Restaurant und eine Bar. Lange, gerade Korridore gaben den Blick frei auf riesige Gemeinschaftsbereiche. Noch heute wird dieses modernistische Gebäude von Architekten und Liebhabern des Brutalismus geschätzt.

    School of Moss #02
    In 2021, we embarked on a road trip to Albania - which took a sudden twist, leading us on an unexpected journey through the former Yugoslavia. We never arrived…
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    Die Schule wurde 1981 eröffnet und war die Vision von Josip Broz Tito, dem jugoslawischen Präsidenten auf Lebenszeit. Er war besorgt über die ideologischen Schwächen innerhalb seiner kommunistischen Partei. Daher wurden führende Wissenschaftler und Professoren aus allen sechs Teilrepubliken angeworben, um hier die nächste Generation von Politikern auszubilden. Die Bildungseinrichtung wurde in dem kroatischen Dorf Kumrovec errichtet - ein symbolträchtiger Ort, da dies der Geburtsort Titos war. Mehr als 25 Jahre lang war er der Diktator Jugoslawiens und Oberbefehlshaber des Militärs. Er stieg vom Sohn einer Bauernfamilie zu einer Schlüsselfigur der europäischen Geschichte auf, als er und seine Truppen während des Zweiten Weltkriegs die Angriffe Nazi-Deutschlands erfolgreich abwehrten. Seine Partisanen erwarben sich den Ruf, die effektivste Widerstandsbewegung im besetzten Europa zu sein. Während seiner Regierungszeit gelang es Tito, Jugoslawien zu vereinen und die friedliche Koexistenz der zahlreichen Republiken der jugoslawischen Föderation aufrechtzuerhalten. Zehn Jahre nach seinem Tod brach der Sozialismus jedoch zusammen, und sein Völkerbund versank in einem Bürgerkrieg, der völlige Verwüstung hinterließ.

    School of Moss #06
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    flic.kr

    Als der Jugoslawienkrieg Anfang der 1990er Jahre in der Region wütete, musste die Einrichtung ihre Türen schließen. Danach diente das Gebäude als vorübergehende Unterkunft für Kriegsflüchtlinge aus der kroatischen Stadt Vukovar. Das an der Grenze zu Serbien gelegene Vukovar war Schauplatz einer der verheerendsten Schlachten des Krieges. Familien suchten hier bis 2003 Zuflucht und hinterließen Spuren ihres Lebens. Plakate schmücken noch immer die Wände der Räume, die sie einst bewohnten. Seit ihrer Abreise schlummert dieser historische Ort und wird vom Zahn der Zeit zerfressen.

    School of Moss #15
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    Trotz ihrer historischen Bedeutung hat die Anlage Schwierigkeiten, eine neue Bestimmung zu finden. Sie befindet sich heute im Besitz der Republik Kroatien, deren frühere Versuche, es in einen Tito gewidmeten Touristenkomplex umzuwandeln, erfolglos blieben. Interessanterweise hat der ehemalige Staatschef die Schule, die als Hommage an ihn gedacht war, nie besucht, da sie erst ein Jahr nach seinem Tod eingeweiht wurde. Viele Einheimische führen die Vernachlässigung des Gebäudes darauf zurück, dass die Regierungsbeamten seine sozialistische Symbolik missbilligen. Dennoch ist die Erhaltung von Relikten aus dem ehemaligen Jugoslawien aufgrund ihres immensen historischen, kulturellen und architektonischen Wertes von entscheidender Bedeutung. Durch den Schutz solcher Stätten haben auch künftige Generationen die Möglichkeit, die reiche Vielfalt unserer gemeinsamen Geschichte zu erforschen und daraus zu lernen.

    School of Moss #21
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    Mehr von diesem Ort und die ganze Geschichte gibt es in unserer Urbex-Doku auf YouTube:

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    Manoir de la Quarantaine #03

    by Broken Window Theory


    Inmitten der französischen Provinz, in einem verwilderten Garten, steht ein unscheinbares Wohnhaus. Die grünen Fensterläden klappern leicht im Wind und es wirkt, als würde es versuchen, vorbeigehenden Passant*innen seine Geschichte zu erzählen. Denn kaum jemand wagt sich hinein, um seine Vergangenheit zu ergründen.


    Manoir de la Quarantaine #02

    by Broken Window Theory

    Als wir die Verandatür aufstießen, stieg uns ein starker Geruch von Verfall und Schimmel in die Nase und wir setzten unsere Schutzmasken auf. Die Gerüchte um diesen Ort schienen wahr zu sein. Feuchtigkeit hing in der Luft und ließ das Holz aufquellen, als wäre es von einem seltsamen Tumor befallen. Die Luft im oberen Stockwerk war stickig und schwarzbraune Flechten bedeckten die Wände. Was aussah wie eine künstlerische Tapete, waren die skurrilen Muster des Verfalls. Ein extremer Schimmelpilzbefall hatte dieses Haus in einen Ort toxischer Schönheit verwandelt.


    Manoir de la Quarantaine #07

    by Broken Window Theory

    Verantwortlich dafür war ein Rohrbuch, der nach dem Ableben des letzten Bewohners die Gebäudestruktur mit Feuchtigkeit durchzog. Der Hausherr war ein reisebegeisterter Mann, der in seinem Leben viel herumgekommen war. Er sammelte Seifen aus verschiedenen Ländern, las Lektüre in mehreren Sprachen und hatte einen bis zur letzten Seite gefüllten Reisepass. Seine große Leidenschaft war die Kunst. Nun gleicht sein ehemaliges Haus selbst einer skurrilen Ausstellung voll befremdlicher Muster in allen Farben und Formen. Als wir nach mehreren Stunden endlich unsere Masken absetzen konnten, waren wir froh, diesmal gut vorbereitet gekommen zu sein, statt uns von Neugier getrieben blind ins Abenteuer zu stürzen.


    Manoir de la Quarantaine #06

    by Broken Window Theory


    Wer mehr von diesem Schimmelhaus sehen möchte, kann sich gern die kleine Doku zu unserer Erkundung anschauen:

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    Balade dans le Passé #01

    by Broken Window Theory

    Im Frühjahr haben wir uns auf die Reise zu einem versteckten Ort auf dem französischen Land begeben. Wir entdeckten einen versteckten Autofriedhof, mitten im Wald - vergessen und verlassen. Eine Fundgrube für historische Raritäten, die man heute höchstens noch bei Sammlern oder in Museen zu findet.


    Balade dans le Passé #02

    by Broken Window Theory

    Auf dieser Lichtung hat sich eine Vielzahl von Fahrzeugen angesammelt. Ein paar bewohnte Häuser stehen am Waldrand, aber niemand scheint sich mehr für diese Sammlung verantwortlich zu fühlen. Der Besitzer ist verstorben, und die Autos wurden wahrscheinlich schon vor Jahrzehnten dem Verfall überlassen. Während die Natur sie zurückerobert, verfallen sie recht schnell. Lange Zeit diente das Gelände als Müllhalde und Ersatzteillager für Oldtimer.


    Balade dans le Passé #04

    by Broken Window Theory

    Noch immer hallt das Echo der Geschichte zwischen Rost und Verfall nach, und jedes Fahrzeug trägt seine eigene Geschichte in sich, die vielleicht für immer verloren ist.


    Balade dans le Passé #10

    by Broken Window Theory

    Im Laufe der Jahre sind diese alten Wracks (wir haben über 50 Oldtimer gezählt) zu einem fruchtbaren Boden für neues Leben geworden. Die Vegetation sprießt aus ihnen, und der Verfall verwandelt sie in Kunstwerke. Diese Sammlung von Oldtimern verschwindet jeden Tag mehr, während sie langsam mit der Natur verschmilzt.


    Balade dans le Passé #14

    by Broken Window Theory

    Wenn du mehr von diesem alten Autofriedhof entdecken möchtest, schau dir einfach unser Urbex-Video auf YouTube an:

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    Château d'Or #19

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    Diese Erkundung fühlte sich an wie ein Sprung ins Ungewisse. Wir konnten vor unserer Reise weder Informationen über dieses Anwesen, noch über die Familie, die es einst bewohnte, finden.


    Château d'Or #01

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    Um diese Geschichte zu entschlüsseln, mussten wir vor Ort recherchieren. Mit den Nachbarn zu sprechen, war keine Option. Wir versuchten, uns wie Geister zu bewegen und jede unerwünschte Aufmerksamkeit zu vermeiden - denn direkt gegenüber des verlassenen Anwesens befand sich eine Polizeistation! Während unserer Tour stießen wir auf unzählige vergessene Relikte.

    https://flic.kr/p/2pi5EuS
    Château d'Or #02

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    Jeder Raum steckt voller Erinnerungen, die nach und nach verblassen. Was ist mit der Familie geschehen, und warum wurde alles einfach so zurückgelassen? Die Antworten sind schwer zu fassen, verborgen unter Schichten von Schutt und Staub.


    Château d'Or #13

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    Bei der Durchsicht der Dokumente, die wir gefunden haben, wird die verborgene Geschichte deutlich: Der Hausherr war ein fleißiger Landwirt, der sich um das Vieh auf seinem großen Grundstück kümmerte. Die Wurzeln seiner Frau hingegen lassen zu einer reichen und geschichtsträchtigen Familie zurückverfolgen. Der fast unberührte Zustand dieses luxuriösen Anwesens bietet einen tiefen Einblick in die unvorhersehbaren Wendungen des Lebens. Nach dem Tod der älteren Bewohner vor Jahrzehnten sind nur noch in der Zeit eingefrorene Erinnerungsstücke übrig geblieben.


    Château d'Or #07

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    Als wir unsere Erkundung dieser gespenstischen Gänge beendeten, blieben uns mehr Fragen als Antworten. Oft ist der stille Verfall solcher Gebäude auf die hohen Erbschaftssteuern in Frankreich zurückzuführen. Wenn wir uns in verlassene Häuser wie dieses begeben, erhalten wir immer wieder Einblicke in die Leben, die sich einst in diesen Mauern abspielten. Zurückgelassene Möbel und persönliche Gegenstände gewähren uns intime Einblicke und erinnern uns in ergreifender Weise an die Vergänglichkeit des Lebens.


    Château d'Or #06

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    Mehr von diesem verlassenen Château siehst du in unserer Urbex-Doku zu diesem Ort auf YouTube:

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    Übrigens: Wir wurden vom Anwalt der Eigentümerin des Schlosses in Castelpoto kontaktiert. Die geht gegen jeden vor, der Aufnahmen vom Inneren des Gebäudes veröffentlicht - so wie wir. Um unnötigen rechtlichen Stress zu vermeiden, haben wir uns gebeugt und die Aufnahmen gelöscht. Allerdings zieht die Eigentümerin auch immer mehr Groll auf sich von Seiten der Stadtbewohner. Der Bürgermeister wird wohl bald mit Enteignung drohen.

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    Castelpoto #01

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    In Süditalien gibt es unzählige Geisterstädte, die heute nur noch von Tieren und Pflanzen bevölkert werden. Aber dieser Ort ist anders... Das ist Castelpoto. Nach einem katastrophalen Erdbeben vor Jahrzehnten beschlossen die Dorfbewohner, ihre Häuser nicht zu verlassen. Die Bürger wollten nicht umziehen, aber sie konnten auch nicht in ihren zerstörten Häusern leben. Also beschlossen sie, einen neuen Stadtteil zu bauen - direkt angrenzend an die Ruinen. An einem Sommertag kamen wir hierher, um Castelpoto zu erkunden. Wir trafen uns mit Einheimischen, die uns die Stadt zeigten und uns auch von ihrem Leben in dieser einzigartigen Gemeinde erzählten.

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    Castelpoto #03

    by Broken Window Theory

    Castelpoto liegt etwa 50 Kilometer nordöstlich von Neapel. Auf einem Hügel gelegen, von Bergen umgeben und in der Vergangenheit schwer zu erreichen, siedelten sich hier vor über einem Jahrtausend Menschen an. Heute leben etwas mehr als 1.000 Castelpotani in der Gemeinde - eigentlich ziemlich viel für eine Geisterstadt. Für italienische Verhältnisse ist dies eine einzigartige Situation.

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    Castelpoto #02

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    Die Burg war der Grund, warum dieser Ort Castelpoto genannt wurde. Heute ist sie ein Symbol dafür, wie die Zeit stehen geblieben ist. Von diesem Punkt an beginnt das Gebiet, in dem niemand mehr wohnt oder auch nur hingeht. Aber in der Gegend bis hierher geht es abwechselnd zu: ein Haus ist verlassen, eines bewohnt, das nächste verlassen, dann wieder bewohnt...

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    Castelpoto #27

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    Die verlassenen Häuser von Castelpoto sind Fenster in die Vergangenheit. Was wir hier sehen, ist eine Welt, die schon längst verschwunden ist. Neben Alltagsgegenständen finden wir alte Möbel, Zeitungsfetzen und auch persönliche Dinge, darunter Fotos und sogar Diplome - alles vor 40 Jahren zurückgelassen. Inzwischen gehören die meisten Häuser der Gemeinde, und man kann jedes einzelne für 1 EUR kaufen (mit der Verpflichtung, es zu restaurieren). Mit einem staatlichen Zuschuss ist es einfacher, diese Gebäude zu restaurieren - auch mit nur wenig Kapital.

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    Castelpoto #10

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    Das verhängnisvolle Erdbeben von 1980 und ein weiteres großes Erdbeben rund 20 Jahre zuvor waren nicht die ersten großen Herausforderungen für diese Gemeinde - und sicher auch nicht die letzten. Tatsächlich war das Schicksal nie gnädig mit Castelpoto, und das Überleben auf der Spitze des Hügels wurde immer wieder auf die Probe gestellt. Im 17. Jahrhundert wurde die Stadt durch die Pest entvölkert. Ein Drittel der Einwohner verschwand dadurch. Kurz darauf zerstörte ein schweres Erdbeben einen großen Teil von Castelpoto, wobei viele Menschen ums Leben kamen. Dann, 150 Jahre später, brach die Cholera aus. Castelpoto hatte kaum Zeit, sich von den beiden Weltkriegen zu erholen, bevor die beiden jüngsten schweren Erdbeben die Gemeinschaft zum letzten Mal auf die Probe stellten. In den vergangenen Jahrzehnten verließ ein Teil der Bevölkerung den Ort, aber die, die blieben, rückten enger zusammen. Auf uns wirken die Castelpotani sehr widerstandsfähig.

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    Castelpoto #20

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    In Süditalien sind die Balkone und engen Gassen ein Treffpunkt für die Einheimischen - besonders an Sommerabenden. In dieser Region ist das ein klares Zeichen für eine aktive und lebendige Gemeinschaft. Castelpoto ist da keine Ausnahme - und war es auch nie. Wir vermuten, dass Castelpoto noch von vielen weiteren Katastrophen heimgesucht werden könnte, aber die Menschen hier werden immer wieder aufstehen. Und was zerstört wurde, bauen sie wieder auf - auch wenn das eine Weile dauern kann, vielleicht sogar länger als an anderen Orten. Aber hier vergeht die Zeit vielleicht auch einfach langsamer. Und in manchen Ecken vergeht die Zeit überhaupt nicht...

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    Castelpoto #34

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    Wer neugierig ist und mehr von dieser einzigartigen italienischen Geisterstadt sehen möchte, kann dies jetzt auf YouTube:

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    Golden Mountain #01

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    In Italien gibt es mehr als 6.000 verlassene Dörfer. Nach vorsichtigen Schätzungen haben weitere 15.000 Orte mehr als 95 Prozent ihrer Bewohner verloren - und diese Zahl wird noch weiter steigen. Was du hier siehst, ist die Hauptstadt aller dieser Orte: Craco, im äußersten Süden des Landes.


    Golden Mountain #02

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    Das ist Craco - der alte Teil der Stadt, um genau zu sein. Der Ort wurde vor Jahrhunderten auf dem Gipfel eines steilen Bergrückens erbaut, was der mittelalterlichen Stadt den Anschein gab, als sei sie eins mit dem Berg. Daher der Spitzname "Goldener Berg", wie die Menschen ihre Heimat einst nannten. Aber diese Menschen sind verschwunden, und von ihren Häusern sind nur noch Ruinen übrig.


    Golden Mountain #19

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    Alles, was wir dort sahen, waren Reste von Häusern, die wie fehl am Platz wirkten. In den Wänden waren massive Risse - ein erster Hinweis darauf, warum dieser Ort verlassen wurde. Die meisten Gebäude waren einfach nur leer. Mittlerweile, nach fast einem halben Jahrhundert Leerstand, wurde bereits alles geplündert. Und was zurückgeblieben ist, wurde kaum gegen weiteren Verfall gesichert.


    Golden Mountain #03

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    Der Name Craco wird zum ersten Mal um das Jahr 1060 erwähnt, aber wahrscheinlich ist der Ort schon länger bewohnt. In den folgenden 500 Jahren wuchs die Bevölkerung von wenigen hundert auf etwa 2.500 Menschen an. Im Laufe der Geschichte wurde Craco immer wieder Opfer von Katastrophen wie Hungersnöten und Überfällen. So war es nur natürlich, dass ein großer Teil der Bevölkerung in die Neue Welt auswanderte. Sie gingen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts nach Nordamerika - hauptsächlich wegen der schlechten landwirtschaftlichen Bedingungen in ihrer Heimat.


    Golden Mountain #18

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    Craco wurde durch eine Reihe von Erdrutschen zerstört. Das erste Wohnhaus wurde 1963 evakuiert. Die Bewohner wachten nach heftigen Regenfällen auf und sahen, dass ihre Küche oder ihr Wohnzimmer den Abhang hinuntergestürzt war. In den folgenden Monaten waren immer mehr Familien betroffen. Vermutlich wurden diese Schlammlawinen durch Arbeiten an der Kanalisation und der Wasserversorgung ausgelöst. Für die flüchtenden Bewohner wurde im Tal eine neue Siedlung errichtet. Die meisten Menschen blieben jedoch in ihren Häusern auf dem Goldenen Berg - bis ins Jahr 1980, als ein Erdbeben fast alle Gebäude komplett verwüstete. Seitdem ist Craco eine Geisterstadt.


    Golden Mountain #08

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    Craco ist zwar eine Geisterstadt, aber in der Tat eine sehr lebendige! Doch in Zeiten des Coronavirus gibt es nur Esel und gelegentlich Touristen, die von der Straße aus ihre Urlaubsfotos machen. Aber normalerweise finden vor dieser beeindruckenden Kulisse Veranstaltungen und religiöse Feste statt. In den verlassenen Dörfern Italiens sind die alten Besitzer schon lange verschwunden. Ihre Erben leben jetzt woanders, und niemand scheint sich mehr um die Zukunft dieser Orte zu kümmern - vor allem, wenn sie so ländlich sind wie Craco.


    Golden Mountain #10

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    Wer mehr von diesem fantastischen Ort sehen möchte, kann dies gerne in diesem Video auf YouTube tun:

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    *dieser Ort ist zum Zeitpunkt der Veröffentlichung nicht mehr verlassen


    Stairway to Seventh Heaven #01

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    "Ein Paradies am Meer" - so nennen Italiener einen verlassenen Palast, der ihre Stadt überragt. Das einhundert Jahre alte Gebäude war in mehreren Dutzend Filmen zu sehen, immer extrem glamourös dargestellt. Doch heute ist alles verlassen - und das, obwohl es sich um das historisch bedeutendste Bauwerk der Gemeinde handelt. Unser Team ist nach Italien gereist, um sich in das Gebäude zu schleichen.


    Stairway to Seventh Heaven #29

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    Dieser Ort stammt aus einer Zeit, in der Schönheit und Nutzen nahtlos ineinander übergingen. Die großen Räume waren ursprünglich für ein Kasino bestimmt. Doch dazu ist es nie gekommen. Doch in seiner hundertjährigen Geschichte war dieser Ort schon immer ein wichtiger Ort für gesellschaftliche Zusammenkünfte - wie Konferenzen, Ausstellungen, Modeschauen und andere Veranstaltungen. Der Jugendstilpalast wurde in den 1920er Jahren erbaut und von einem bekannten italienischen Architekten entworfen. Nach der Landung der Alliierten im Jahr 1944 wurde das fünfstöckige Gebäude als Hauptquartier des Armeekommandos genutzt.


    Stairway to Seventh Heaven #03

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    Nach dem Krieg erstrahlte dieser Ort in neuem Glanz. Ab den 1960er Jahren wurde das Gebäude teilweise als Schule für das Hotel- und Gaststättengewerbe genutzt. Außerdem diente es als Kulisse für über 50 Filme. Doch heute herrscht hier nur noch Leere und Verfall. Es scheint, als hätten die Bewohner der Stadt ihr einstiges Paradies am Meer vergessen.


    Stairway to Seventh Heaven #04

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    Irgendwann in den 70er Jahren gab es hier nur noch eine Handvoll Internatsschüler. Das College wurde also geschlossen, aber der Unterricht wurde bis vor wenigen Jahren an diesem Ort fortgesetzt. Aufgrund des schleichenden Verfalls in den vergangenen Jahrzehnten und der hohen Instandhaltungskosten wurde die weitere Nutzung des Gebäudes im Jahr 2015 untersagt. Das Restaurant, das von den Schülern betrieben wurde, wurde geschlossen. Ihre Schule wurde umgesiedelt, Ausstellungen wurden abgesagt. Seitdem hat kein Ball mehr stattgefunden.


    Stairway to Seventh Heaven #11

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    Die Kuppeln auf dem Dach sind am Verfallen. Die Fresken im Inneren werden durch Schimmelpilze beschädigt. In den letzten Jahren haben Jugendliche hier ihr Unwesen getrieben. Sie schlugen Fenster ein und feierten Partys. Es wird sehr teuer sein, den Palast wieder in seinem alten Glanz erstrahlen zu lassen.


    Stairway to Seventh Heaven #18

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    Diese Sanierungskosten sind für die Kommune nur schwer zu tragen. Aber wie es scheint, ist dies eine Geschichte mit einem Happy End. Der Staat hat Geld für dieses Projekt bereitgestellt. Millionen von Euro sollen investiert werden, um das Wahrzeichen der Stadt zu restaurieren. In den kommenden Jahren soll es wieder erstrahlen! Tatsächlich begannen die Arbeiten kurz nach unserem Besuch - und sind inzwischen in vollem Gange. Der Palast soll wieder die Hotelfachschule beherbergen und erneut zu einem Kulturpalast werden.


    Stairway to Seventh Heaven #22

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    Wenn du mehr von diesem Architektur-P*rno sehen willst, schau dir mal unser Urbex-Video zu diesem Ort auf YouTube an:

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    Hotel Coccinella #02

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    Als Urban Explorer erforschen wir, was sonst einfach verblassen würde. Lost Places, die einst voller Leben waren und heute leer stehen, haben unerzählte Geschichten erlebt - wie dieses einsame Hotel in der Nähe von Rom. An einem kleinen See gelegen, entdeckten wir verspielte Details in einem überwucherten Park. Versteckt hinter Bäumen und wilden Büschen fanden wir sogar eine steinerne Villa voller Kunst. Hier wohnte einst eine Diva, die oft als extravagant und manchmal sogar als etwas verrückt beschrieben wurde.


    Hotel Coccinella #09

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    Auf dem völlig vernachlässigten Grundstück sind mehrere Gebäude versteckt. Nach einem Jahrzehnt ohne Menschen hat sich das Gelände in eine 35.000 Quadratmeter große Wildnis verwandelt. Bambus, einst aus der Ferne importiert, wächst jetzt wild. In dem Grün entdecken wir eine fremde Welt. Nach einer Weile kamen wir an einer steinernen Villa vorbei. Sie schmiegt sich in die Lichtung eines Wäldchens. Sie sieht aus wie ein Schauplatz aus einem Kindermärchen oder einer fantastischen Geschichte - und vielleicht war das auch Absicht. Einst lebte hier eine Diva, die oft als extravagant, vielleicht sogar ein wenig schräg beschrieben wurde.


    Hotel Coccinella #08

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    Fotos und zurückgelassene Briefe bestätigen die Gerüchte, die wir vor unserer Reise gehört haben. Dies war tatsächlich das Haus einer ehemaligen italienischen Filmschauspielerin! Ihr Name war Anna Vita, wobei ein Elternteil aus Italien und der andere aus den USA stammte, wenn wir uns nicht irren. Anna Vita begann ihre Karriere als Darstellerin für Fotoromane. Das war ein beliebtes Genre in der Nachkriegszeit. In den frühen 1950er Jahren war sie dann auch auf der Leinwand zu sehen. Anna Vita bekam Rollen in italienischen Filmen angeboten - mindestens einer dieser Filme wurde später sogar ausgezeichnet. Doch Mitte der 50er Jahre verlor sich jede Spur von ihr. Sie flüchtete aus dem Rampenlicht, um ein neues Leben zu beginnen. Offenbar fühlte sie sich auf Filmsets unwohl. Anna Vita mied das Rampenlicht. So widmete sie sich in der Einsamkeit ihrer wahren Leidenschaft.


    Hotel Coccinella #11

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    Das Haus von Anna Vita ist wie ein Museum, voll mit Erinnerungen, Fotos und ihren Werken - aber auch mit den Werken ihres Vaters, auf die sie sehr stolz war. Von ihm hat sie ihr Talent geerbt. Nachdem sie ihre Schauspielkarriere an den Nagel gehängt hatte, widmete sie sich der Bildhauerei und der Malerei. Anna Vita liebte Rom, aber sie wollte weg von der Hektik und dem Trubel. Also ließ sie sich auf dem Land nieder. 30 Jahre lang betrieb sie auf demselben Grundstück auch ein Hotel.


    Hotel Coccinella #13

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    Anna Vita ist weniger bekannt als andere Schauspieler ihrer Zeit, weil sie sich früh von der Bühne zurückzog - und weil sie im Grunde nie wirklich eine Schauspielerin war. Das wollte sie nicht sein - sie war sozusagen eine Diva wider Willen, aber ihre Präsenz ist immer noch zu spüren. Das Hotel trägt die einzigartige Handschrift von Anna Vita. Es wurde von ihr gegründet und drei Jahrzehnte lang geführt. Es ist sicher kein Luxushotel, aber es ist etwas Besonderes: ein bisschen schrullig, auf jeden Fall bunt, vielleicht exzentrisch.


    Hotel Coccinella #04

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    Wir bemerkten einen starken Kontrast zwischen Zimmern, die nach einer schnellen Reinigung bezugsfertig sein könnten, und Zimmern, die... nun, schau selbst.


    Hotel Coccinella #03

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    Ihr Hotel ist verwüstet, und Schimmel erobert die Räume. Ihre Villa ist geplündert und nur noch von Skulpturen bevölkert. Der Park ist überwuchert und verwildert. All das ist nach dem Tod von Anna Vita in Vergessenheit geraten. Was die Zeit überdauert hat, sind lediglich ihre Filme und vielleicht die Fotoromane, für die sie posiert hat - aber das ist nicht ihr Vermächtnis. Das ist es: ein Ort, an dem Anna Vita sie selbst sein konnte. Ungeachtet dessen, was andere von ihr erwarteten, hier, war sie frei.


    Hotel Coccinella #01

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    Mehr von dem Ort siehst du in unserer Dokumentation auf YouTube:

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    Pensionnat Joseph Vacher #39

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    Was kann die Zeit überdauern? Mit dem Älterwerden kommt auch der Verfall - unweigerlich. Aber kann das auch wieder rückgängig gemacht werden? Das wird die Zeit zeigen... Ein Blick zurück in die 1930er Jahre: Hier befand sich einst ein französisches Internat für Jungen aus der Oberschicht. Heute sind jedoch nur noch Ruinen übrig. Das College ist zerstört und überwuchert. Seine einstige Pracht verschwindet in den Trümmern. Begleite uns auf eine Reise in den Verfall!



    Pensionnat Joseph Vacher #03

    by Broken Window Theory, auf Flickr

    Der derzeitige baufällige Zustand dieser Einrichtung steht in krassem Gegensatz zu der noblen Funktion, die der Ort früher hatte. Tausende von Kindern, aber auch junge Erwachsene aus ganz Südfrankreich erhielten hier ihre Ausbildung. Doch das alles begann schon viel früher: Mitglieder eines Mönchsordens, die so genannten Benediktiner, hatten hier um 1860 eine Abtei gegründet. 50 Jahre später richtete ein Bischof an diesem Ort ein Priesterseminar ein. Dieses wurde später zu einem Internat für Jungen. In den 1970er Jahren wurden auch Mädchen zugelassen.


    Pensionnat Joseph Vacher #02

    by Broken Window Theory, auf Flickr

    Das Gebäude hat in den letzten Jahren einen steilen Abwärtstrend erlebt. Nach der Schließung der Schule in den 80er Jahren wurde das Gebäude vernachlässigt. Jetzt gibt es überall Vandalismus und Graffiti. Auch wurde das Gebäude einmal in Brand gesetzt. Urbexer, die Jahre vor uns kamen, konnten sogar Fotos von der Kirche machen, als das Dach noch intakt war. Inzwischen können Regen und Wind ungehindert eindringen und den Verfall noch weiter beschleunigen.


    Pensionnat Joseph Vacher #27

    by Broken Window Theory, auf Flickr

    Eines Tages wird das Gebäude über den Schultaschen, Schulheften und Tafeln zusammenbrechen. Dieser Ort ist in den angrenzenden Gemeinden sehr umstritten. Seit Anfang der 2000er Jahre sind mehrere Ideen für Sanierungsprojekte aufgetaucht. Eine Idee war, den Ort in einen Touristenort zu verwandeln: ein Hotel mit Wellnessbereich und Reitmöglichkeiten. Doch all diese Pläne sind im Sande verlaufen. Bis heute gibt es kaum eine Chance, dass das ehemalige Internat saniert wird, denn sein Zustand ist desolat. Es wird viel Geld benötigt, aber die Menschen aus den umliegenden Dörfern können es sich nicht leisten. Es ist eine relativ arme Region. Die ehrliche Meinung ist also, dass selbst ein Abriss des Gebäudes aufgrund seiner Größe zu teuer wäre. Das bedeutet, dass es letztlich in den Händen der Zeit liegt, diese Arbeit zu vollenden.

    Pensionnat Joseph Vacher #06 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Doch so weit muss es nicht kommen. Gerüchten zufolge kann man die Immobilie für den symbolischen Preis von einem Euro erwerben. Natürlich bräuchte es dafür ein tragfähiges Konzept für die Zukunft des Gebäudes und eine komplette Restaurierung, die Millionen kosten würde. Aber vielleicht lässt sich ja jemand finden, der dem College ein zweites Leben und eine neue Bedeutung geben kann. Mehr Informationen zu diesem Ort gibt es in unserem Video auf YouTube:

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    Carreau Wendel #03

    by Broken Window Theory, auf Flickr

    Verfallene Ruinen enthalten Geschichten, die der Öffentlichkeit verborgen bleiben. Als Urban Explorer lockt uns das Vergessene, um wiederzuentdecken, was sonst einfach verschwinden würde. Fast 150 Jahre lang wurden hier Tunnel gegraben und Kohle gefördert. Das ist ein altes Bergwerk in Frankreich. Teile dieser riesigen Anlage konnten erhalten werden - aber nicht alles. Wir zeigen die vernachlässigten Überreste, die Tag für Tag weiter zerfallen.


    Carreau Wendel #02

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    Einst war dies ein Wahrzeichen, das Tausende von Arbeitsplätzen schuf und zum Wohlstand in ganz Frankreich beitrug. Doch heute liegt dieses riesige Bergwerk brach. Da die moderne Gesellschaft ihr industrielles Erbe und dessen Verbindung zur Geschichte der Menschheit immer mehr vergisst, wollen Urban Explorer es zurückgewinnen. Also haben wir uns auf eine weitere Zeitreise begeben, in der Hoffnung, mehr darüber herauszufinden, wie die Vergangenheit das geschaffen hat, was wir heute sind. Dazu sind wir in eine kleine Stadt nahe der deutschen Grenze gereist. Dort befindet sich dieses Museum. Ja, es ist tatsächlich ein Museum - zumindest Teile davon, nicht dort, wo wir eingestiegen sind.


    Carreau Wendel #29

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    In den 1850er Jahren begann die Industrialisierung in der Region, und die erste Kohle wurde abgebaut. Die Schächte dieses Bergwerks wurden zwischen 1860 und 1890 abgeteuft. Ein Schacht ist ein vertikaler Tunnel, der Hunderte von Metern unter die Erde führt, um Bergleute, Material und Mineralien zu transportieren. Sie gruben nach Steinkohle, die größtenteils als Brennstoff verwendet werden sollte und somit Holz ersetzte. Kohle wurde zur Hauptenergiequelle für die Eisen- und Stahlerzeugung, den Maschinenbau und die Eisenbahn. In Europa wurde die Schwerindustrie durch Kohle ermöglicht. Eine kleine Gruppe von Ländern war in der Lage, Steinkohle zu fördern, wurde dadurch hoch industrialisiert und beherrschte mit ihren Kolonien und Investitionen die Kontinente. Diese wirtschaftliche Macht hat bis heute Bestand. So sind es auch die Bergleute, denen wir hier im Westen unseren Wohlstand verdanken. Für sie war es allerdings harte Arbeit: Sie litten oft unter der Hitze und sahen stundenlang kein Tageslicht. Hin und wieder stürzte ein Stollen ein und begrub die Bergleute unter sich. Die Arbeit unter solch widrigen Bedingungen führte häufig zu Bergmannskrankheiten: chronische Atemwegserkrankungen, Blutarmut, Würmer und Tuberkulose, um nur einige zu nennen.


    Carreau Wendel #25

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    Bis zum Ersten Weltkrieg nahm die Produktion hier rasch zu. Doch mit dem Zweiten Weltkrieg stagnierte sie. Um die Wirtschaft des kriegszerstörten Frankreichs wieder anzukurbeln, musste deutlich mehr Kohle gefördert werden. Innerhalb von weniger als zehn Jahren verdreifachte sich die Kohleförderung in dieser Region. In den 50er Jahren wurde hier ein dritter Schacht abgeteuft, und eine hochmoderne Kohlewaschanlage wurde gebaut - das ist das große rote Gebäude, das jetzt zu sehen ist.



    Carreau Wendel #01

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    Im Jahr 1960 konnten hier mit 5.000 Bergleuten bis zu 10.000 Tonnen Kohle pro Tag abgebaut werden. Das erforderte natürlich eine Menge Infrastruktur über Tage. Aber nun stell dir vor, wie es unter der Oberfläche aussehen muss... Man kann es nicht sehen, aber es ist im Grunde alles ausgehöhlt. Doch vor mehr als 30 Jahren wurde der Betrieb hier eingestellt. Der wirtschaftliche Abschwung im französischen Steinkohlenbergbau hatte bereits in den 1960er Jahren begonnen. Bergbau und Investitionen wurden an diesem Standort bis 1986 fortgesetzt, als die Zeche schließlich geschlossen wurde. In den folgenden Jahren wurde ein Teil der Infrastruktur weiter genutzt, um andere Bergwerke zu unterstützen, z. B. um Stollen zu belüften. Die Schächte dieser Anlage wurden dann nach und nach stillgelegt.


    Carreau Wendel #04

    by Broken Window Theory, auf Flickr

    Alte Industriestrukturen wie diese sind Zeugnisse der städtischen Entwicklung und des Fortschritts menschlicher Zivilisation selbst. Dennoch werden immer mehr dieser alten Industrien einfach abgerissen und ersetzt - obwohl die meisten von ihnen die letzten ihrer Art sind. Stattdessen sollten sie in Erinnerung bleiben und restauriert werden.


    Carreau Wendel #09

    by Broken Window Theory, auf Flickr

    Wir haben auch ein Video unserer Erkundung auf YouTube veröffentlicht, in dem wir viel mehr von dieser Mine zeigen und erklären, wie alles funktioniert hat:

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    Château Assassins Creed #03

    by Broken Window Theory, auf Flickr

    Dies ist ein Ort, an dem die Zeit einfach stehen geblieben ist. Hier ist die Vergangenheit gegenwärtig, und das Betreten dieses Hauses ist eine Reise durch die Geschichte. Es ist das ehemalige Herrenhaus von Rittern. Einst lebte in diesem französischen Schloss eine Adelsfamilie, die gute Verbindungen zum Königshaus hatte. Doch die Adligen verschwanden und ließen ihr prächtiges Anwesen mit all den persönlichen Gegenständen und kostbaren Erbstücken zurück. Was geschah hier? Wir begeben uns auf eine Spurensuche durch die Zeit.


    Château Assassins Creed #01

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    Die Tapeten blättern ab, Schimmel breitet sich aus. Dies ist kein Zuhause mehr, es ist schon seit Jahrzehnten unbewohnt. Wir erkundeten ein verfallenes Schloss mitten im Nirgendwo. Es befindet sich in einem kleinen Dorf mit nur 100 Einwohnern. Vor langer Zeit hat sich der örtliche Lord ein kleines Schloss gebaut. Doch von der einstigen Pracht ist nicht mehr viel übrig. In den vergangenen 50 Jahren geriet das Ensemble und seine Bewohner in Vergessenheit. Wir wollen diese Geschichte erzählen.


    Château Assassins Creed #02

    by Broken Window Theory, auf Flickr

    Das Innere strahlt einen authentischen Charme vergangener Zeiten aus. Möbel und Gegenstände aus verschiedenen Epochen sind in diesem Haus vereint. Jede neue Generation, die hier wohnte, hinterließ Stücke aus ihrem Leben. Alles begann im 18. Jahrhundert mit dem Bau des Schlosses. Die Familie, die es errichtete, stammte aus einem Rittergeschlecht, das dem französischen Königshaus diente. Die Mitglieder dieser Familie waren Schöffen und Bürgermeister, hochrangige Militärs oder Knappen. Es heißt, einer von ihnen war sogar der Sekretär des Königs! Sie besaßen viele Anwesen auf dem Land, und dies sollte ihr herrschaftlicher Wohnsitz werden. Der Keller war der Ort für ihre gesellschaftlichen Zusammenkünfte - eine echte Männerhöhle, wie du hier siehst:


    Château Assassins Creed #09

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    Dieses Gebäude steht schon so lange leer, dass es bereits in Teilen zusammenbricht. Dieses Haus wurde über Generationen hinweg an die engsten Familienmitglieder weitergegeben. Doch irgendwann endete das Zeitalter der Ritter und Könige, und diese Familie verlor ihren Einfluss. Aus diesem Grund sehen Teile des Schlosses überhaupt nicht mehr glanzvoll aus.


    Château Assassins Creed #33

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    Viele der Gegenstände hier können auf die 70er und 80er Jahre zurückgeführt werden. Unserer Meinung nach wurde das Château damals auch verlassen. In praktisch jeder Ecke des Hauses finden sich alte, muffige Bücher und Zeitschriften zu verschiedenen Themen. Die letzte Generation, die hier lebte, hatte ein breites Spektrum an Interessen. Sie waren privilegiert. Sie konnten viel Zeit mit dem Lesen und nicht mit Arbeiten verbringen. Aber das Anwesen war nur noch ein Schatten seines früheren Selbst. Im vergangenen Jahrhundert war die Schönheit bereits verschwunden, zusammen mit dem Reichtum der Familie. Von den goldenen Tagen sind nur noch Erinnerungen geblieben.


    Château Assassins Creed #10

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    Diejenigen, die einst in diesem Haus wohnten, sind verstorben - aber ihre Erben leben noch heute an anderer Stelle weiter. Was ihnen gehört, haben sie nie eingefordert. Der Unterhalt eines solchen Gebäudes kostet ein Vermögen, zumal es unter Denkmalschutz steht. Auch die Erbschaftskosten waren für sie wahrscheinlich eine unüberwindbare Hürde. Reichtum und Pracht gehörten der Vergangenheit an. Stattdessen brachen Diebe ein und plünderten die wertvollen Familienerbstücke - was zu Erbstreitigkeiten führte. Was bleibt, ist ein vernachlässigtes Anwesen, das von Tag zu Tag mehr verfällt - eine wahre Zeitkapsel, die 300 Jahre Geschichte bewahrt und nur für die Neugierigen zugänglich ist.


    Château Assassins Creed #26

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    Wenn du mehr von dieser Erkundung sehen willst, dann schau einfach bei YouTube vorbei:

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    La Forge de Vulcain #05

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    Das ist eine erloschene Welt. Dies sind die Überreste eines riesigen Stahlwerks, in dem kein Ofen mehr brennt und kein Eisen mehr geschmolzen wird. Aber das war nicht immer so. In den 1970er Jahren war dies ein großes Stahlwerk in Frankreich. Aber erst scheiterte die Wirtschaft, dann die Politik. Der Preis dafür war hoch, aber nur für die einzigen Verlierer dieser Krise: die Arbeiter - ohne Job, ihrer zweiten Heimat beraubt und durch Asbest vergiftet. Lasst uns die ganze Geschichte herausfinden!


    La Forge de Vulcain #02

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    Die Stille ist unheimlich. Wir haben nur das Ächzen von Metall gehört. Das ist ungewöhnlich für eine Fabrik wie diese, in der Mensch und Maschine Tag und Nacht gearbeitet haben. Aber die Maschinen wurden abgestellt und die Arbeiter entlassen. Was bleibt, ist eine erloschene Welt. Dies ist ein Koloss aus Eisen. Wenn man das Gebäude sieht, könnte man meinen, dass ein ganzes Stahlwerk braucht, um ein neues zu erschaffen. Wie ein gestrandeter Wal beherrscht dieser Riese heute die Landschaft. Das Werk steht in Gandrange in Frankreich, einer Gemeinde mit nur 3.000 Einwohnern und langer Stahltradition. Die Menschen hier nannten diesen imposanten Ort ihre Kathedrale.


    La Forge de Vulcain #01

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    Die Geschichte dieses Stahlwerks hat ihren Ursprung im Jahr 1890, als die Deutschen hier in Gandrange eine Fabrik errichteten. Damals war die Region noch Teil des Deutschen Reiches. Das Werk wuchs schnell, und nur die beiden Weltkriege konnten diese rasante Entwicklung unterbrechen. Das Gebäude, das wir auf diesen Fotos betrachten, wurde jedoch erst später errichtet. Ab den 1960er Jahren wurde dieses Werk gebaut, um die starke Nachfrage nach Stahl zu befriedigen. Ziel war es, die Produktion von Eisenerzeugnissen zu bündeln, die zu diesem Zeitpunkt über mehrere Standorte in der Region verstreut war. 2,6 Millionen Tonnen Stahl sollten pro Jahr produziert werden. Um dies zu erreichen, baute man ein Ungetüm. Das Hauptgebäude hat eine Höhe von 100 Metern und ist 400 Meter lang. Mit all den zusätzlichen Bauten fanden hier Ende der 60er Jahre rund 6.000 Menschen Arbeit. Doch die Produktionsziele konnten nicht erreicht werden. Das Streben nach Größe beendete den Prozess, anstatt ihn zu retten. Die Kosten stiegen mit der Größe, während das Gegenteil erwartet wurde - ein strategischer Fehler. Trotz Modernisierungen schrieb das Werk weiterhin rote Zahlen. Es war ein Opfer der Stahlkrise der 70er Jahre. Schlechte Zeiten sollten folgen.


    La Forge de Vulcain #26

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    Seit einem Jahrzehnt ist dieser Ort in der Zeit stehen geblieben. Alle Angestellten sind einfach verschwunden. Tatsächlich wurde eine Familie auseinandergerissen. Im Jahr 1999 verkaufte die Betreibergesellschaft das Werk an den indischen Stahlmagnaten Lakshmi Mittal. Er reduzierte die Belegschaft auf ein Minimum, aber auch zehn Jahre später schrieb das Stahlwerk noch keine schwarzen Zahlen. Als klar wurde, dass Mittal das Stahlwerk schließen wollte, traten die Arbeiter in einen massiven Streik. Sogar der französische Staatspräsident versuchte zu intervenieren und trat medienwirksam vor Ort auf. "Ein wichtiger Industriestandort in unserem Land steht auf dem Spiel", sagte er und versprach Hilfe. Doch kurz darauf wurde das Stahlwerk stillgelegt, und der Staat kam nicht zur Hilfe. Die Hälfte der verbliebenen 1.000 Arbeiter wurde entlassen, die andere Hälfte fand in einem anderen Werk in der Nähe einen neuen Arbeitsplatz. Der damalige Präsident Nicolas Sarkozy tat etwas, was seine Landsleute nicht von ihm erwartet hatten: Er schwieg.


    La Forge de Vulcain #04

    by Broken Window Theory, auf Flickr

    Trotz aller Versprechen der Politiker wurde dieses Werk geschlossen. Von einem Koloss aus Stahl ist nur noch ein hohler Kadaver übrig. Einen Ort dieser Größe abzureißen ist ein langer Prozess. Wir haben dieses Werk schon vor einiger Zeit erkundet. Inzwischen ist diese historische Stätte fast vollständig entleert und abgerissen.


    La Forge de Vulcain #18

    by Broken Window Theory, auf Flickr

    Auf dem Bild oben sehen wir das ehemalige Labor des Stahlwerks. Hier wurden Tests mit den Produkten durchgeführt, Analysen gemacht und überwacht. Kurz gesagt: Das war die Qualitätskontrolle. Dort haben wir auch eine alte Rohrpostanlage entdeckt.


    La Forge de Vulcain #41

    by Broken Window Theory

    An einem so riesigen Ort entdeckt man immer etwas Neues. Selbst nach stundenlanger Erkundung, ständigem Auf- und Absteigen und Tausenden von Schritten auf dem Schrittzähler hatten wir immer noch nicht alles gesehen. Dieses rostige Ungetüm ist das Opfer einer Stahlkrise sowie technischer und wirtschaftlicher Fehlentscheidungen. Der Untergang war unvermeidlich. In den 40 Jahren seines Betriebs wurden 60 Millionen Tonnen Stahl produziert. Und jetzt kommt leider noch jede Menge Schrott dazu, während das Werk abgerissen wird. Mehr als die Betreibergesellschaft hat die Belegschaft hier einen Verlust erlitten. Gemeinsam kämpften sie für ihre Kathedrale - doch es war ein aussichtsloser Krieg. Die ehemaligen Arbeiter des Stahlwerks Gandrange wurden mit Bitterkeit, aber auch mit Enttäuschung zurückgelassen, vor allem von ihren gewählten Politikern. In kurzer Zeit wird dieser Ort verschwunden sein.

    La Forge de Vulcain #47 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Da wir eher Filmemacher als Fotografen sind, haben wir einen Dokumentarfilm über diesen Ort gedreht, den du dir gerne auf YouTube ansehen kannst, falls du noch mehr von diesem fantastischen Ort sehen möchten:

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    Château du Docteur Markus #01 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Wo wir hingehen, funktioniert die Zeit anders. Hier ist das Zeitalter der Schlösser nie wirklich zu Ende gegangen. Aber pass auf, das ist kein Märchen! Die Bewohner dieses französischen Schlosses haben üppige Feste gefeiert, aber auch Schicksalsschläge beklagt und heimtückische Intrigen geschmiedet. Gerüchte besagen, dass das Schloss eine Zeit lang auch als Irrenhaus diente, in dem kaltherzige Ärzte Experimente an hilflosen Patienten durchführten - Überreste davon sind noch heute zu finden... Tatsache ist jedoch, dass das Schloss nur noch ein Skelett ist, größtenteils leergeräumt und vom Einsturz bedroht. Aber seine Geschichte ist gut erhalten.

    Château du Docteur Markus #17 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Es ist ein kalter Wintermorgen. Wir nähern uns durch das vernachlässigte Schlossgelände, und plötzlich zeigt sich das glamouröse Anwesen auf der Spitze des Hügels. Wir haben soeben eine magische Welt betreten! Oder haben wir das wirklich...? Sorry für die Enttäuschung, aber der Hof des Schlosses ist jetzt ein Parkplatz. Trotzdem hat man uns verjagt, als wir unser Auto hier parken wollten - denn es ist immer noch Privatbesitz. Schon vor Jahrzehnten wurden die angrenzenden Gebäude zweckentfremdet. Es wurde alles in eine Berufsschule umgewandelt. Nur das Hauptgebäude ist in der Zeit stehen geblieben.

    Château du Docteur Markus #02 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Was aussieht, als wäre es direkt aus einem Märchen entsprungen, ist ein feudales Schloss aus dem 15. Jahrhundert - einst erbaut von den Reichsten der Reichen. Die Türme und Befestigungen sind jedoch nur symbolisch. Dieses Bauwerk war nie dazu gedacht, einer Belagerung standzuhalten. Nein, dies war die Residenz von Aristokraten. Dennoch ist der Stil dieses Schlosses schwer zu beschreiben. Das heutige Aussehen ist das Ergebnis zahlreicher Besitzerwechsel und ebenso zahlreicher Renovierungen und Umbauten. Eine kuriose Mischung aus extravagantem Gotik- und Renaissancestil verleiht der Fassade des Anwesens ein glanzvolles und einzigartiges Aussehen.

    Château du Docteur Markus #03 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Vom Boden bis zur Decke hat man das Gefühl, dass jeder Quadratzentimeter ausgenutzt wurde. In Stein gefasste Ornamente, geschnitzte Holzarbeiten, ausgefallene Kacheln und intakte Kamine - es ist eine Augenweide! Aber das hat seinen Preis. So etwas instand zu halten kostet ein Vermögen. Und wer könnte sich das leisten, wenn nicht die Reichsten der Reichen?

    Château du Docteur Markus #05 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Als das Schloss im 15. Jahrhundert erbaut wurde, stand es auf einer Quelle, deren Wasser besondere Heilkräfte zugeschrieben wurden. Als Überbleibsel davon entdeckten wir in der gotischen Halle einen kunstvollen Brunnen, aus dem einst dieses besondere Wasser sprudelte.

    Château du Docteur Markus #07 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Diese Stätte wurde vom Haus Savoyen erbaut, einer tausendjährigen Königsdynastie. Sie besaßen und beherrschten halb Europa, einige von ihnen waren Freimaurer und so weiter. Das Schloss wurde dem örtlichen Fürsten für seine Dienste für das Haus Savoyen geschenkt. In den folgenden Jahrhunderten folgten viele verschiedene Besitzer.

    Château du Docteur Markus #13 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Der letzte Eigentümer war ein Verein, der sich für die berufliche und soziale Integration von Menschen mit Behinderungen einsetzte. Das ist auch das Unternehmen, das alle angrenzenden Gebäude betreibt. Sie haben also auch das Schloss umgenutzt. Aber ihr wisst ja, wie das ist: Es ist einfach zu teuer, und sie mussten es aufgeben. In den letzten Jahrzehnten wurde diese historische Stätte dem Verfall überlassen. Das ist eine Schande und wahrscheinlich nicht gerade das Happy End, auf das du gehofft hast... Aber stopp, wir haben nicht gesagt, dass die Geschichte schon zu Ende ist.

    Château du Docteur Markus #11 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Kurz nach unserem Besuch begannen die Sanierungsarbeiten. Ja, wirklich! Und inzwischen haben sie wohl richtig Fahrt aufgenommen. Dieses Schloss ist mehr als 500 Jahre alt. Zahlreiche Geschichten haben sich hier abgespielt, seien es nun große Ereignisse oder traurige Tragödien. All das ist in diesen Mauern erhalten geblieben. In unseren Aufnahmen verbreitet der entvölkerte Körper die Atmosphäre eines Denkmals, das seine Schöpfer überlebt hat. Aber auf der langen Achse der Zeit ist dies nur ein kurzer Zeitraum - zwischen der Vergangenheit und der Zukunft.

    Château du Docteur Markus #26 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Wenn du mehr von diesem Märchenschloss sehen willst, kannst du das in diesem Erkundungsvideo auf YouTube tun:

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    Cloître des Orangers #01
    Located in the rural countryside of France and perched on a small hill, a once noble estate crumbles and decays. In the course of history, the home was…
    flic.kr

    Cloître des Orangers #01

    by Broken Window Theory, auf Flickr

    Irgendwo in der Pampa Frankreichs, umgeben von Weinbergen, liegt ein ehemals adeliges Anwesen, das lange als verloren galt, aber in den letzten Jahren neue Aufmerksamkeit bekommen hat. Das auf einem kleinen Hügel gelegene, vernachlässigte Grundstück hat eine bewegte Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Irgendwann wurde es einem Kreuzritter geschenkt. Als dieser jedoch im Heiligen Land starb, ging das Anwesen nach und nach in den Besitz verschiedener Familien über. Im Laufe der Geschichte wurde das Anwesen immer wieder umgebaut und erweitert. Und doch war es das kleinere Nebengebäude, das uns am meisten anzog - mit einer ziemlich kuriosen Geschichte und Überresten von unschätzbarem Wert.

    Cloître des Orangers #03
    Located in the rural countryside of France and perched on a small hill, a once noble estate crumbles and decays. In the course of history, the home was…
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    Cloître des Orangers #03

    by Broken Window Theory, auf Flick

    Die Wände sind voll mit historischen Artefakten aus vergangenen Zeiten. Es handelt sich um eine Privatsammlung in der Größe und Qualität eines Museums - und das alles in einem geschlossenen Innenhof, der komplett aus Marmor gebaut wurde. Mit insgesamt drei Dutzend Bögen, und jede Säule ist reich verziert.

    Cloître des Orangers #04
    Located in the rural countryside of France and perched on a small hill, a once noble estate crumbles and decays. In the course of history, the home was…
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    Cloître des Orangers #04

    by Broken Window Theory, auf Flickr


    Einst zeichnete sich der Kreuzgang durch Eleganz, Reichtum und seinen reinen Wert aus. Doch die Pracht schwindet, und nach Jahren der Vernachlässigung auch die Stabilität. Zusätzliche Säulen wurden notwendig, damit die Kunstwerke nicht begraben werden und ihre Geschichte nicht verblasst.


    Cloître des Orangers #06

    by Broken Window Theory, auf Flickr

    Die meisten Kunstwerke hier stammen aus dem alten Europa (Rom) und Ägypten. Einige könnten Repliken sein, andere sind Originale. Wir haben keine Ahnung, wie man sie unterscheiden kann. Was wir aber wissen, ist, dass vieles davon bereits gestohlen wurde, wahrscheinlich von Plünderern. Sie haben Teile herausgebrochen und sogar ganze Werkstücke gestohlen. Dieses Gebäude steht unter Denkmalschutz. Der Eigentümer musste also dafür sorgen, dass das Gebäude nicht einstürzt - zumindest nicht in nächster Zeit. Aber wir fragen uns, warum er sich nicht auch um die wertvollen Kunstwerke kümmert. Aber vielleicht sind das nur Peanuts im Vergleich zu seinem Vermögen...

    Cloître des Orangers #18
    Located in the rural countryside of France and perched on a small hill, a once noble estate crumbles and decays. In the course of history, the home was…
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    Cloître des Orangers #18

    by Broken Window Theory, auf Flickr

    Ursprünglich wurde der Kreuzgang im 14. Jahrhundert errichtet - allerdings 100 Kilometer von hier entfernt! Mitte des 18. Jahrhunderts besaß ein französischer Schriftsteller dieses Grundstück und die umliegenden Ländereien, wo wir uns befunden haben. In einem Akt purer Dekadenz kaufte er den entfernten Kreuzgang, ließ ihn abbauen und die Teile mit einem Dutzend von Ochsen gezogenen Karren in seinen Schlosspark transportieren. Es dauerte mehrere Jahre, bis die Anlage wieder aufgebaut war. Er fügte ein lichtdurchflutetes Atrium hinzu, das von ausgefallenen Säulen getragen wird. Es war das Schreibzimmer des Dichters. Alle Kunstwerke hier und im Innenhof des Kreuzganges dienten wahrscheinlich als Inspirationsquelle für seine Schriften.

    Cloître des Orangers #13
    Located in the rural countryside of France and perched on a small hill, a once noble estate crumbles and decays. In the course of history, the home was…
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    Cloître des Orangers #13

    by Broken Window Theory, auf Flickr

    Ob die Konservierung und Restaurierung jemals wieder aufgenommen werden kann, ist zweifelhaft. Teile des Gebäudes könnten eines Tages einstürzen. Die gute Nachricht ist, dass bereits andere Häuser auf dem Gelände renoviert werden. Doch ob auch der Kreuzgang mit seinen riesigen Kunstschätzen gerettet werden kann, bleibt unklar. Als Reisende in der Zeit können wir unseren Teil dazu beitragen: Wir erkunden und dokumentieren - bevor es zu spät ist.

    Cloître des Orangers #21
    Located in the rural countryside of France and perched on a small hill, a once noble estate crumbles and decays. In the course of history, the home was…
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    Cloître des Orangers #21

    by Broken Window Theory, auf Flickr

    Schau dir gerne das Video an, das wir während der Erkundung aufgenommen haben, wenn du mehr von diesem Ort sehen möchtest (einschließlich des Hauptgebäudes nebenan):

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    Villa Sole #03 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Als Urbexer werden wir oft von Freunden, Familienmitgliedern oder Followern gefragt, ob wir keine Angst vor Geistern, Leichen oder anderen Dingen hätten, die uns an diesen verlassenen Orten auflauern könnten. Nun ja, offenbar haben da einige zu viele Horrorgeschichten gehört... Und doch stoßen wir manchmal auf einen Ort, der uns einen kalten Schauer über den Rücken jagt.

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    Villa Sole #05 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Das Tor wurde offen gelassen, und alles war mit trockenen Pflanzen überwuchert. Dies ist seit langem der Schandfleck der Nachbarschaft. Die verfallene Villa erstreckt sich über mehrere Etagen. Aber die Einheimischen meiden diesen Ort - entweder interessiert es sie überhaupt nicht, oder sie haben schlechte Geschichten gehört.

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    Villa Sole #06 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Gleich der erste Raum, den wir betraten, war an Seltsamkeit kaum zu überbieten: Komische Geräte überall, alte Arzneimittel gleich daneben. Aber es waren die merkwürdigen Bilder, die wirklich verstörend waren. Dies ist die perfekte Kulisse für eine italienische Horrorgeschichte. Aber nein, es handelt sich nicht um das Labor eines verrückten Wissenschaftlers, sondern um eine alte Zahnarztpraxis! Im Allgemeinen gehen die Menschen nicht gerne zum Zahnarzt und meiden ihn, falls möglich. Der Anblick dieser erschreckenden Bilder an den Wänden hat es den Patienten wahrscheinlich nicht leichter gemacht, als sie damals diese Arztpraxis betraten.

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    Villa Sole #15 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Hier und da ist ein wenig Rost, aber insgesamt ist die Ausrüstung immer noch in einem guten Zustand - selbst nach Jahrzehnten des Verfalls. Dies ist ein wahres Juwel, eine Zeitkapsel, die einen detaillierten Einblick in die Arbeitsweise von Zahnärzten in den 60er und 70er Jahren bietet.

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    Villa Sole #23 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Als wir das Wohnzimmer fanden, war es bereits durchwühlt. Außerdem haben die Tauben die eingeschlagenen Fenster als eine Art Einladung gesehen, überall hin zu kacken. Mittendrin fanden wir jedoch 30-40 Exemplare des National Geographic Magazine. Wenn man bedenkt, dass die Ausgaben fast 70 Jahre alt waren, war ihr Zustand immer noch hervorragend! Aber der Urbex-Kodex verlangte, sie nur zu dokumentieren und dann zurück zu lassen. Hättest du diese Kuriositäten gerettet?

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    Villa Sole #26 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Dieses Herrenhaus ist schon so lange verlassen, dass sich selbst die Einheimischen nicht mehr an seine Geschichte erinnern können. Zurückgelassene Dokumente, Rechnungen und Zeitschriften deuten darauf hin, dass der Ort Mitte oder Ende der 70er Jahre verlassen wurde. Wahrscheinlich dauerte es noch ein paar Jahrzehnte, bis die ersten Eindringlinge den Dornröschenschlaf störten. Vor Ort notierten wir uns Namen und Daten, um zu Hause weiter recherchieren zu können. Es stellte sich heraus, dass die Geschichte der Villa mit Personen des öffentlichen Lebens verbunden ist, die ein beunruhigendes Schicksal erlitten haben.

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    Villa Sole #32 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Ursprünglich hatte ein sardischer Politiker die Villa Mitte des 20. Jahrhunderts erbaut. Nach seinem unerwarteten Tod kurz darauf wurde das Anwesen an einen wohlhabenden Geschäftsmann übergeben. Doch dieser verschwand später spurlos und wird bis heute vermisst. Höchstwahrscheinlich das Werk von Mafia-Entführern, so die gängige Meinung. Es ist jedoch höchst unwahrscheinlich, dass einer dieser Männer jemals hier gelebt hat. Zunächst einmal war keiner von ihnen ein Zahnarzt... Sie waren also nur Besitzer des Hauses, und über die tatsächlichen Bewohner können wir nur spekulieren.

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    Villa Sole #12 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Wenn du mehr von dieser faszinierenden verlassenen Villa sehen willst, kannst du das in unserem Urbex-Video auf YouTube tun:

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    4 Carlie #31

    by Broken Window Theory

    Auf dem höchsten Bergmassiv im Norden Sardiniens befindet sich ein ehemals geheimer US-Militärstützpunkt. In der Vergangenheit haben die Einheimischen viele Gerüchte und Geschichten über diesen Ort erzählt, die sich bis heute gehalten haben. Wir sind hier, um die Wahrheit herauszufinden. Dies ist ein Ort, an dem der Geist des Kalten Krieges noch heute gegenwärtig ist.

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    4 Carlie #02

    by Broken Window Theory

    Was aussieht, als könnte man damit Kontakt zu Außerirdischen aufnehmen, ist in Wirklichkeit eine Relaisstation. Hier wurden Daten empfangen und dann an die nächste, weit entfernte Station weitergesendet. Dies ermöglichte die Kommunikation über große Entfernungen. Sie wurde in den 1960er Jahren von der US-Luftwaffe in Betrieb genommen - an einem strategisch günstigen Ort im Mittelmeer. Das war im Grunde der Hauptknotenpunkt für die Funkkommunikation in dieser Region.

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    4 Carlie #14

    by Broken Window Theory

    Während des Kalten Krieges war die sichere und schnelle Übermittlung von Informationen über Ländergrenzen hinweg von entscheidender Bedeutung. Ein geheimes Militärprojekt sollte dies ermöglichen. Gemeinsam mit der NATO hatten die USA ein Netz von Kommunikationsknotenpunkten in der gesamten westlichen Welt aufgebaut, die mithilfe einer neuen Technologie miteinander verbunden waren. Das Schlüsselwort lautet hier "Troposcatter". Telefongespräche oder andere Informationen werden dabei mit Mikrowellen übertragen und in die Luft gestrahlt. Sie prallen an der so genannten Troposphäre, dem untersten Teil unserer Atmosphäre, ab - daher der Name Troposcatter. Zurück auf der Erde erreicht das Signal eine ähnliche Empfangsstelle.

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    4 Carlie #06

    by Broken Window Theory

    Jeder Knotenpunkt hatte zwei Sätze von Schüsseln - eine für den Empfang und eine für die Übertragung zum nächsten Knotenpunkt. Dieses so genannte "tropospheric scattering" hat einen großen Vorteil, weshalb die Technologie auch heute noch teilweise angewandt wird. Für die Kommunikation brauchen diese Stationen keine Sichtverbindung. Da das Signal an der Atmosphäre abprallt, können die Knotenpunkte abgelegen oder in den Bergen versteckt sein. Sie können auch Hunderte von Kilometern voneinander entfernt sein. Während des Kalten Krieges gab es aber noch einen weiteren großen Vorteil für das Militär: Diese Technologie war sicher. Die Signale konnten nur an einer Stelle empfangen werden, so dass es praktisch unmöglich war, sie abzufangen.

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    4 Carlie #18

    by Broken Window Theory

    Ein kurzer Exkurs: Mehr als 40 Jahre lang tobte der Kalte Krieg zwischen den beiden Supermächten, der Sowjetunion und den USA. Offiziell wurde dieser Krieg nie erklärt, aber das tat seiner Gefährlichkeit keinen Abbruch: Mehrmals stand die Welt am Rande eines nuklearen Abgrunds. Deshalb installierte die NATO ein international vernetztes Frühwarnsystem: Ein ehemals streng geheimes Langstrecken-Kommunikationsprogramm. Codename: ACE-High. Es stammte aus den 1950er Jahren und bestand im Wesentlichen aus einem Troposcatter-Netz, das im Norden Europas begann und nach Süden bis nach Italien und dann nach Griechenland und in die Türkei führte - so wurden fast 7.000 Kilometer entlang der Grenze der UdSSR abgedeckt. Soweit wir wissen, war die USAF-Basis auf Sardinien, die wir hier erkundet haben, nicht Teil von ACE-High, sondern eines anderen Netzes. Die Idee war, diese Systeme zu nutzen, um im Falle eines Angriffs einen Gegenschlag zu koordinieren. Da es jedoch nie zu einem Atomkrieg kam und der Kalte Krieg endete, wurden diese Anlagen nutzlos - und die meisten von ihnen bekamen nie eine Neunutzung. Heute gibt es mehrere verlassene Troposcatter-Basen.

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    4 Carlie #03

    by Broken Window Theory

    Seit 30 Jahren liegt dieser Militärstandort jetzt schon brach. Die letzten Übertragungen, die von den großen Parabolantennen ausgingen, waren mit dem ersten Golfkrieg verbunden. Doch mit dem Aufkommen der Satellitenkommunikation war die Anlage veraltet. Die USA verkauften das Gelände an das italienische Verteidigungsministerium. Im Jahr 2008 ging es dann in zivile Verwaltung über. Doch keiner von ihnen hatte irgendwelche Pläne für das Gelände. So ist es bis heute einfach vergessen wurden.

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    4 Carlie #19

    by Broken Window Theory

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    4 Carlie #13

    by Broken Window Theory

    Was bleibt, sind geplünderte Gebäude, abblätternde Farbe und Rost. Die meisten Räume sind völlig entkernt. Man braucht heute viel Fantasie, um herauszufinden, welchen Zweck die Gebäude ursprünglich hatten. Neben Werkstätten und Lagern gab es Schlafräume, eine Küche, eine Bar und ein Kino, aber auch ein Kraftwerk. Es sind noch vier Schiffsdieselmotoren erhalten, die wahrscheinlich als Stromgeneratoren verwendet wurden. Laut einer Pressemitteilung von vor einem halben Jahrzehnt dachte die Gemeinde darüber nach, das gesamte Gebiet zu renaturieren und die ursprüngliche Landschaft wiederherzustellen - aber die Meinungen darüber, wer dafür bezahlen soll, sind immer noch geteilt. Zu den Abfällen, die die Umwelt gefährden und deren Beseitigung ein Vermögen kosten würde, gehören auch gefährliche Stoffe. Es ist also billiger, einfach zu vergessen, dass dieser Ort überhaupt existiert.

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    4 Carlie #33

    by Broken Window Theory

    Und doch ist dieser Ort nicht völlig in Vergessenheit geraten. Die Antennen auf dem Gipfel des Berges wurden zu einer der wichtigsten Sendeanlagen Sardiniens für Fernsehen und Radio umfunktioniert. Während früher nur geheime Informationen von hier aus gesendet wurden, kann heute jeder die Signale der einst streng geheimen Militärbasis empfangen. Der Kalte Krieg ist vorbei - und Relikte wie dieses helfen uns, uns an die Zeiten zu erinnern, in denen die Welt dem nuklearen Abgrund zu nahe kam.

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    4 Carlie #01

    by Broken Window Theory

    Wenn du mehr von diesem verlassenen USAF-Stützpunkt sehen willst, schau dir als nächstes einfach unsere YouTube-Dokumentation an:

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    Miniera di Monte Narba #01 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Heute sind nur noch Ruinen übrig. Was man hier sieht, sind die geisterhaften Überreste einer einst blühenden Bergbaustadt. Menschen von überall her kamen, um zu arbeiten und in den Bergen nach Silberadern zu suchen. Doch ihr Wohlstand war dem Untergang geweiht, und ihre Häuser wurden gebaut, um verschlungen zu werden. Im Juni 2021 reisten wir nach Sardinien, der zweitgrößten Insel Italiens, um Orte abseits der ausgetretenen Pfade zu erkunden.


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    Miniera di Monte Narba #09 by Broken Window Theory, auf Flickr


    Wir zelten bei den Ruinen, mit einem Lagerfeuer, das uns wärmt, und einem leckeren Abendessen, das uns satt macht. Morgen machen wir uns auf den Weg, um die Geschichte dieses Ortes zu erforschen - aber heute Abend genießen wir die Atmosphäre.

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    Miniera di Monte Narba #10 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Ab der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts gruben die Menschen in diesen Gebirgszügen. Sie waren auf der Suche nach Blei, aber auch nach Silber. Dieser so genannte Silberpfad bestand aus etwa zehn Bergbaustätten. Heute sind nur noch Ruinen übrig - man kann sich also kaum vorstellen, dass dies einmal eine sehr moderne Stadt war. Es gab Strom, eine Telefonleitung, ein Krankenhaus, mehrere Werkstätten und so weiter. Wenn man bedenkt, dass dieser Ort Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut wurde, kann man das alles als echten Luxus betrachten. Von dieser Zeit sind heute nur noch die Grundmauern übrig. Die noch stehenden Strukturen befinden sich in einem kritischen Zustand und sind dem Einsturz nahe.

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    Miniera di Monte Narba #17 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Die Bergbaustadt wurde in den 1860er Jahren erbaut und beherbergte einst 900 Bergleute von der ganzen Insel. Seit der Antike war der Untergrund Sardiniens für seine Blei- und Silbervorkommen bekannt. Die Römer begannen mit dem Abbau auf der Insel, um Vorräte für den Gebäudebau zu haben, oder sie nutzten das Silber für die Prägung ihrer Münzen. Diese natürlichen Ressourcen sind jedoch begrenzt, so dass der Bergbau immer nur ein vorübergehender Prozess ist. Im Laufe der Zeit versiegten die Adern, und das Graben nach neuen Vorkommen wurde immer kostspieliger und weniger ergiebig. Dies geschah zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als der internationale Wettbewerb den Silberpreis senkte. Aufgrund wirtschaftlicher Verluste schloss das Bergbauunternehmen 1935 seinen Betrieb. Es gab keine Arbeit mehr und man befand sich mitten im Nirgendwo, so dass das ehemalige Bergbauzentrum der Region schnell zu einer Geisterstadt wurde. Zurück blieben nur leere Häuser. Was heute übrig ist, sind nur noch Ruinen


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    Miniera di Monte Narba #52 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Nachdem die Minengesellschaft abgezogen war, wurde die Gegend zu einem Niemandsland. In den folgenden Jahren kamen Banditen, Abenteurer oder einfach nur verzweifelte Menschen, um ihr Glück in den verlassenen Stollen zu versuchen. Die Bergleute vor ihnen hinterließen ein gewaltiges unterirdisches System, das sich über 18 Kilometer und ein Dutzend Stockwerke erstreckt. Diese Stollen verlaufen 500 Meter unter der Erde. Und tatsächlich fanden einige Glückspilze Silberbrocken - während andere mit ihrem Leben bezahlten.

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    Miniera di Monte Narba #38 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Was einst von Menschenhand genommen wurde und über ein Jahrhundert lang in ihrem Besitz war, gehört nun wieder der Flora und Fauna. In der Abwesenheit des Menschen gedeiht die Natur. Wir sind tief beeindruckt von der Vielfalt der Arten und Lebensformen, die wir bei der Erkundung der alten Bergbaustadt antreffen.

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    Miniera di Monte Narba #27 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Es gibt ein paar Dutzend Gebäude, die sich über mehrere hundert Meter in diesen Bergen erstrecken, und nur eines von ihnen hat bisher den Test der Zeit überstanden: Es ist die alte Villa des Bergwerksdirektors. Aber auch hier hat die Zeit ihre Spuren hinterlassen - und noch immer kann man einen Blick auf eine vergangene Epoche werfen. Diese kunstvollen Malereien haben eine kuriose Geschichte: Während des Ersten Weltkriegs wurde eine Gruppe österreichischer Kriegsgefangener in die Bergbaustadt gebracht. Einer von ihnen war in seinem zivilen Leben ein Maler. Während der Gefangenschaft schmückte er dann die technischen Büros mit gemalten Fresken. Trotz jahrelanger Witterungseinflüsse haben die Kunstwerke bis heute ihre leuchtenden Farben bewahrt.

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    Miniera di Monte Narba #30 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Das Dorf, umgeben von der friedlichen Stille der Berge, verschwindet jedes Jahr mehr und mehr. Einst kamen Menschen von der ganzen Insel hierher, um nach Wohlstand zu suchen - und doch kennt heute kaum noch ein Sarde diesen Ort. Nur die Einheimischen erinnern sich. Auf unserem Trip ins Hinterland haben wir nur Teile der Geisterstadt erkundet. Es gibt noch viele weitere Strukturen, die in den Hügeln versteckt sind, zusammen mit den alten Minenstollen. Glücklicherweise trafen wir auf Einheimischen, die uns die Geisterstadt zeigten und uns Geschichten erzählten, die man im Internet nicht finden würde. Und doch ist dies nur eine der vielen abgelegenen Gegenden der Insel..


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    Miniera di Monte Narba #02 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Wer mehr von der Erkundung sehen will, schaut am besten auf YouTube vorbei:

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    Autoskulpturenpark #01 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Vor Mutter Natur sind alle gleich. Verfall und Wachstum sind nur zwei Seiten der gleichen Medaille. Und Achtung, Spoiler: Wir alle werden irgendwann sterben - was diese Ansammlung von Dutzenden von Oldtimern, die wir auf unseren Reisen entdeckten, einfach perfekt veranschaulicht. Einst Millionen wert, werden solche Sammlerstücke meist mit großem Aufwand erhalten. Doch hier ist nur noch ein Haufen Schrott übrig - der verfällt und schwindet: Das ist der Kreislauf des Lebens.

    Autoskulpturenpark #17 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Dieses Mal erkunden wir einen surrealen Park in einem deutschen Wald. Dies ist kein Autofriedhof - und ganz sicher auch kein Schrottplatz oder Verkaufsgelände. Vielmehr ist es eine Metapher für das Leben - dDenn am Ende ist nichts mehr wichtig. Selbst die teuersten Besitztümer werden bedeutungslos und verrotten. Warum sich also überhaupt die Mühe machen, viel Geld zu verdienen oder schicke Sachen zu sammeln? Wenn ihr denkt, das sei deprimierend ist, dann schaut genauer hin. Begleitet uns bei der Erkundung eines Ortes, an dem das Leben endet - aber auch beginnt.

    Autoskulpturenpark #10 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Das sieht aus wie ein Autofriedhof - ist es aber nicht. Der Unterschied hier ist, dass die Fahrzeuge und ihre Geschichten inszeniert wurden. Im Grunde ist es Kunst - arrangiert von einem exzentrischen deutschen Autohändler, Designer und Konstrukteur. Sein Name ist Michael Fröhlich, und er hat sich im Jahr 2000 ein seltsames Projekt ausgedacht. Es begann mit einem ungewöhnlichen Geschenk, das er sich selbst zu seinem 50. Geburtstag machte: 50 Oldtimer mit dem Baujahr 1950 - demselben Jahr, in dem er geboren wurde. Am Anfang waren sie alle sehr wertvoll. Doch im Laufe der Jahre hat sich das geändert - mit Absicht. Michael Fröhlich hat die Autos gekauft, um sie verrotten zu lassen. Ja, im Ernst. Millionen wurden ausgegeben, nur um ein Zeichen zu setzen: Mit seinem umstrittenen Projekt will der deutsche Künstler die unbestreitbare Überlegenheit von Mutter Natur zeigen. In den ersten Jahren waren es nur schmutzige Autos, aber 20 Jahre später hat die Natur allen einen frischen Anstrich verpasst. Rost und Zersetzung schufen neue Farbgebungen und Oberflächen. Für die einen ist es Kunst - für die anderen ist es unverantwortlich. So oder so, je mehr Verfall, desto mehr neugierige Besucher werden angelockt.

    Autoskulpturenpark #05 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Nach dem Sieg beim Oldtimer-Grand-Prix auf dem Nürburgring war sein weißer Jaguar das erste Fahrzeug, das Michael Fröhlich in diesen Wäldern abstellte. Das zweite war der Porsche seines Konkurrenten. Dann folgten 48 weitere Automobile aus aller Welt. Jedes Auto repräsentiert ein anderes Stück Geschichte. Es ist jedoch besser, nicht zu viel Zeit damit zu verbringen, die Modelle herauszufinden - denn hier geht es nicht um die Unterschiede, sondern um die Gemeinsamkeiten. Die Natur sorgt dafür, dass all diese Autos gleich sind. Außerdem sind hier nicht nur Oldtimer zu finden: Auf dem 20.000 Quadratmeter großen Gelände gibt es noch viel mehr!

    Autoskulpturenpark #08 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Da der natürliche Verfall wesentlich länger dauern würde, beschleunigt der Künstler ihn. Dazu schüttet er regelmäßig Milch oder Salzwasser auf die Autos. Und es versteht sich von selbst, dass Öl und andere Verunreinigungen entfernt wurden, bevor Fröhlich die Autos im Wald abgestellt hat.

    Autoskulpturenpark #11 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Während sie unwiederbringlich verfallen, dienen diese Fahrzeuge auch als Biosphäre für etwas Neues - denn so wie das Leben endet, beginnt es auch. Wenn wir uns in diesem surrealen Park umsehen, sehen wir deutlich, dass alles vergänglich ist, und nichts Bestand hat. Am Ende fällt alles auseinander - genau wie diese Luxusautos. Vielleicht ist es traurig zu wissen, dass nichts, was man erreicht, wirklich von Dauer ist - und dass alles, was man besitzt, auf lange Sicht keinen Zweck hat. Aber für uns ist das eigentlich ein beruhigender Gedanke. Vergänglichkeit kann motivierend sein, unser Dasein gerade in diesem Moment zu bejahen und freudvoll zu gestalten. Dafür braucht man weder Geld noch irgendwelche Besitztümer - dieses Zeug ist sowieso nicht von Dauer. Also, warum sich überhaupt die Mühe machen? Aber das ist nur eine Meinung. Was meint ihr dazu?

    Autoskulpturenpark #06 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Wenn ihr den Autoskulturenpark selbst erkunden wollt, dann findet ihr den hier: Neandertal 11, 40699 Erkrath
    Vorher am besten per Telefon oder Email anmelden. Ein wenig Geld müsst ihr auch da lassen: 20 EUR pro Person, wenn ihr fotografieren wollt.

    Autoskulpturenpark #28 by Broken Window Theory, auf Flickr

    Wer mehr von den Autos sehen will, kann jetzt noch in unser Video auf YouTube schauen:

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